Ballonblume
Botanisch: Platycodon grandiflorus
Sie steigen nicht, aber bilden Ballons. Sie heißen Ballonblume, denn ihre Knospen ähneln einem Miniballon. Sie sind genügsam und akzeptieren überhängende Staudentriebe. Sie sind selbst Stauden, ich habe also jedes Jahr von neuem Freude in den Miniaturgebilden.
Sowohl im lichten Schatten als auch in voller Sonne erblühen sie. Bleibt ihr Fuß beschattet oder kühl, breiten sie sich von Jahr zu Jahr schön aus. Im Winter sind sie nicht gesehen, im Sommer sind sie wunderschön. Das blau geht ins Lila und macht sie attraktiv mystisch. Sie haben aber auch ihre reinweiße Variante zu bieten. Die steht bei mir im Halbschatten, da sich sonst ihre herrlich weißen Blüten verfärben.
Als kompakter Austrieb mit sternenförmig angeordneten vielfach übereinanderstehenden tiefgrünen Blättern begrüßen sie den ausgehenden Frühling. Sie sind die Langschläfer und lugen erst ab Mai hervor. Kleine Knospenansätze versprechen, dass die Blüten kräftig aufbrechen wollen. Dann ab Mitte Juli bis September oder Oktober erfreuen mich die großen Blüten mit den deutlich sichtbaren Blütenpollen. Sie wird rund 50 cm hoch und hat erfreulicherweise starke Stiele. Auch ein drängelnder Rückenstaudenpartner bricht ihnen nicht die Stiele. Allerdings wird sie jedes Jahr ein klein wenig höher, bis sie rund 70 cm erreicht haben wird.
Sind die Blätter ausgewachsen, zeigen sie ihre aparte ins Olivgraue gehende Farbe. Die geschlossenen Blüten sind aus dem Blätterstern hervorgeschoben, unterstützt von Geschwisterknospen, die scheinbar den winzigen Ballon aufpusten helfen. Sie schieben laufend neue Knospen nach, die später hinter den schon voll erblühten glockenförmigen Blüten kaum noch zu entdecken sind. Da zeigt sie ihre Verwandtschaft zu den Glockenblumengewächsen.
Regelmäßig beschaue ich mir die weit geöffneten mir entgegenleuchtenden Großglocken und entferne dabei die abgeblühten am Blütenstiel neben der Superblüte hängenden graurosebräunlichen Schlaffis. Sie hat ja noch genug Nachschub gebildet. Jedoch, das hat mir keiner gesagt: Sie blutet weißen Pflanzensaft aus.
Ich hatte keinen Winterverlust zu beklagen, hatte auch kaum eine Abdeckung vorgenommen. Jedoch habe ich die Stiele im Spätherbst bodennah zurückgeschnitten. Allerdings profitiert die mehrjährige Staude von den Düngerwürfen, die die umgebenden Stauden bis Ende Juli monatsweise bekommen. Anfang Juli hatte ich Rinderdungpellets in der Pappkarton-Trageversion gekauft. Bei Bewässerung quellen sie geruchlos auf und geben langzeitig ihre Nährstoffe ab. Scheinbar hat es der Ballonblume geschmeckt. Sie blüht propper und gesund durch den Sommer.