Buddleja (Sommerflieder)
Botanisch: Buddleja davidii
Besonderheit:
Schmetterlingsnahrung
Dieses Jahr ist er sehr schön, der Sommerflieder. Er bekam den Profischnitt verpaßt. Er bringt mir und den Insekten Freude. Die violettrote Schönheit trägt den Namen „Royal Red“. Gekauft habe ich ihn im Pflanzencenter als Mitglied der Namensgruppe der „Magical Colours“.
Endlich sehe ich den nicht greifbaren, mir kein Foto gönnenden Admiral ruhen. Die Kohlweißlinge sind häufige Besucher auf den Blüten. Das Tagpfauenauge und den Distelfalter kann ich ab und an begrüßen. Andere Schönheiten sind rar. Warum ich das erwähne? Der Sommerflieder oder Buddleja wird auch Schmetterlingsstrauch genannt. Auf den meist Dreier-Rispen drängen sich die Blüten. Sie sind bereit zur großen Party der Rüsselschlürfer. Buddleja punktet mit Menge. Aus den vielen Winzlingsblüten duftet es wie aus einem Gewürzkolben mit einer Mischung aus Flieder, Nelke und Rose.
Die Grünblätter am Zweig sind schlank lanzettlich und gegenständig angeordnet. Dort, wo die Blätter am Zweig zusammenkommen, ist schon der Ansatz des neuen Triebes durch einen grünen Winzlingsaustrieb zu sehen.
Die Spitze des bogenförmigen langen Triebes krönt die Rispe. Meist wird sie flankiert von zwei abgespreizten Seitenrispen. Die erblühenden Rispen tragen kleine Blütenquirle hintereinander aufgereiht bis an die Spitze. Im Erblühtempo halten sie immer schön die Hierarchie ein. Zuerst fängt die vorderste Rispe an zu blühen, dann folgen die seitlichen. Erst wenn alle Blüten aufgegangen sind, bilden sie die bekannte kompakte Rispe.
Sie sind schnell. Nur 1-2 Tage halten sich die Blüten. Dann schneide ich die Rispe, um den stetig Nachwachsenden ihre Bühne zu geben. Auch, um eine unkontrollierte Versamung zu verhindern. Viel Blüte heißt, hohe Verdunstung durch viel Oberfläche. Während meine Freundin sagte, sie kümmert sich gar nicht um ihren weißen Sommerflieder, scheint unsere lila Schönheit eher der Physik zu folgen und nimmt die Wassergaben dankbar an.
Der Wuchs wird laut Pflanzencenter als aufrecht mit rund 2,5 Meter Höhe angegeben. Durch den Schnitt im Spätwinter zur Anregung der Blüte aber bildet der mehrjährige Strauch seine meterlangen Peitschentriebe, die sich dem Boden entgegenneigen. Dadurch wirkt er trotz der Sparrigkeit der Zweige biegsam.
Der Sommerflieder oder Buddleja kam im 20. Jahrhundert aus China zu uns. Was wir alles von dort bekommen! Von Anfang Juli bis Ende August wird er nun den Schmetterlingen Gelegenheit bieten, ihre langen Saugrüssel mit dem Nektar aus den unzähligen kleinen Blüten zu benetzen. Das gönne ich ihnen. Viel mehr Farben und Formen dieses Gewächses würde ich ihnen gern anbieten, wenn da nicht die Gartenmauer wäre.