Bodendecker - Gartensinn

Direkt zum Seiteninhalt
Bodendecker
Botanisch: mehrere Arten

Voll im Frühling angekommen ist die Schleifenblume. Je nach Standort, also je wärmer desto üppiger, steht sie Mitte April in voller Blüte. Und wenn der Bodendecker dann noch mit kontrastreicher Nachbarschaft daherkommt, sind Insekten und Gärtnerin zufrieden. Unter der Magnolie breitet er sich mit Moossteinbrech (Saxifraga Arendsii) aus. Endlich mal Frühblüher, die nicht giftig sind. Der Märzenbecher ist schwach giftig, das Schneeglöckchen ist giftig, die Christrose ist stark giftig.

Diese zarte Steingartenpflanze Moossteinbrech lässt ihre roten Blüten über den zartgrünen Blättern tanzen, sobald ein leichter Wind aufkommt. Allerdings haben die Ameisen sich ebenfalls in diese Pflanze verliebt. Und zeigen sich auch noch ungeniert in den Blüten, siehe Foto! Unterhalb des grünen Polsters haben sie die Erde angehoben und sie damit erhöht. Wer weiß, ob ihr das gefällt. Schon an anderen Stellen habe ich dem Moossteinbrech Bleiberecht angeboten. Genutzt hat sie es dort nicht allzu lange. Ich werde es noch einmal im echten Steingarten testen. Vielleicht verlangt ihr genetisches Gedächtnis die Erfüllung des ursprünglichen Standortes. Ich gehe ja mit der Zeit und gehe auf die ursprünglichen Lebensbereiche der Pflanzen ein.

Der Moossteinbrech wird rund 20 cm hoch und wird als Polsterstaude für den Halbschatten gehandelt. Er ist wintergrün. Bei mir steht die Pflanze in der Sonne. Wenn sie schwächelt, muss sie noch einmal wandern; Hauptsache, sie entfaltet bald ihre Polsterfähigkeit und breitet sich schön aus. Sie blüht im April und Mai, auch in weiß und lila, mit vielfachen Glöckchen, die über den hellgrünen feinen ovalen Blättchen schweben, die wie ein zerrupftes Moos aussehen. Als Steingartenpflanze benötigt sie nicht viel Wasser; das kann auch gut kalkhaltig sein. Ihr Ursprungsort sind die felsigen kalkhaltigen Untergründe.

Die Schleifenblume (Iberis sempervirens) ist immergrün, was die lateinische Silbe „semper“ aussagt. Sie liebt die Sonne und gilt auch als Polsterstaude. Auch sie benötigt wenig Wasser, wird aber bis rund 40 cm hoch. Wobei sie durch die Schwere der Blütendolden auseinandergedrückt wird und zum Sichtbarmachen der Höhe eine Stütze brauchen würde. Jetzt, Mitte April, öffnet der Kreuzblütler seine kreisförmig angeordneten leuchtweißen Blüten, die als kleine Dolden an den grünen Stielchen wie ein Strauß über der Erde liegen. Und damit nicht genug: Die einzelnen Blüten sind Kunstwerke. Sie öffnen sich von außen nach innen in Blütenringen aus jeweils vier Blütenblätter. Der innere Ring die Blütenblätter jeder einzelnen Blüte wird zusammengehalten wie mit einer Schleife. Diese Schleifchen sind die kleinen Staubfäden, die gelb hervorleuchten. Und dann geht der Spaß weiter, indem dieser innere Kranz von Blüten wie ein Osternest die noch geschlossenen Blüten in grün-weiß beherbergt.

Hinsehen lohnt sich auf jeden Fall! Hinriechen - kann man vernachlässigen. Sie ist genügsam, verträgt sogar das Kalkwasser, in dem ich die Eierschale eingebröckelt habe und ist im Winter nicht gefährdet. Nach der Blüte werde ich sie schneiden. Die beste Pflege für das Haar ist der Schnitt, sagt die Friseuse. Ich bin ein Verfechter von glatten Schnitten; rund die Hälfte der Stiellänge werde ich schneiden. Geschlussfolgert auf die Pflanzen tue ich ihnen die beste Pflege nach der vollen Blüte an. Sie brauchen keine Kraft in Samen oder Früchte zu stecken, sondern können sich erst einmal entspannen. Dann kann sie bis zum Winter ihre dunkelgrünen schlanken, d.h. „lanzettlichen“, Blätter entwickeln.

Zurück zum Seiteninhalt