Krokusse
Botanisch: Crocus
Beonderheit: frühe BienenweideDa sind sie wieder, die strammen kleinen Ritter. Zeitig, viel zu zeitig, schon in der ersten Februarwoche haben sie sich in Schale geworfen. Sie sind die Garde der Elfenkönigin, gewiss. Gewandet sind sie im mystischen Lila. Noch gewisser aber sind sie Schwertliliengewächse. Gut genährt erwachsen sie aus der Zwiebel. Nach dem Winterschlaf erholt, ziehen sie in die Natur.
Wieso sind es die lila Ritter, die zuerst da sind. Steht die Farbe Lila für Mut? Oder hat sie den Touch, mystisch, geheimnisvoll zu sein, weil sie präsent ist, wenn kein anderer sich hervorwagt?
Sie haben sich formiert. In einer Dreiecksformation rücken sie durch das Beet. Aufgestellt im Vogelflugspitzformat bei 45 Grad. Das soll mal einer nachmachen! Macht aber keiner. Das Primelchen ist zwar auch lila, aber es schmiegt sich an Mutter Erde und ist - eher platt. Es sind die Krokusse, die kleinen Selbstbewussten, die wie ein Raunen massenhaft über Wiese und Beet schweben und sich dabei unterirdisch gleich mal vermehren. Wir genießen ihren Anblick, denn sie bleiben nicht lange. Dafür kommen sie aber im nächsten Jahr vervielfältigt an den möglichen und unmöglichen Stellen im Beet zurück.
Welche Farbwahl der Krokusse folgt als nächstes? Die weißen Kelche haben schon Aufstellung genommen. Erst kuscheln sie sich unter den breiten Tulpenblättern, dann öffnen sie sich selbstbewusst mit ihren feinen lila Nadelstreifen auf der blütenreinen Weste. Schon hat es auch die Farbe Gelb geschafft; nach dem gelben Winterling leuchtet der gelbe Krokus.
Im Park Pillnitz bei Dresden boten uns die blauen blaublütige Wiese einen Augenschmaus. Anfang März kontrastierten die Krokusse in wunderbarer Weise als naturbelassenes Pendant zur Frühlingsblumenausstellung im Schlosspark von Dresden.