Bartblume - Gartensinn

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Bartblume
Botanisch:        Caryotperis Kew Blue
Besonderheit:  Insektenweide

Sie ist auch so ein Heimlichtuer. So etwas Unscheinbares. Dabei wissen wir beide, dass sie sich zur bewunderungswürdigen Schönheit mausert. Die Bartblume hat so einen profanen deutschen Namen. Da denkst du, da hängt so ein wucherndes verfilztes Ungetüm am Zweig, so was wie ein „Bart“. Dabei hängt da nix, sondern alles an dem Halbstrauch steht aufrecht, wie die in die Zweigachseln gesetzten Knospen, die sich dann zu himmelwärts gerichteten Blütenbüscheln entwickeln. Vor dem Aufblühen schmückt sich jede der Blütenbüschel mit leicht saphirblau angehauchten Perlen. Die eleganten spitz-ovalen bzw. lanzettlichen Blätter unterstützen diese Eleganz. Schließlich kommt sie aus Asien.

Erst beim vollen Erblühen schützen die Blüten sich mit filigranen Spitzhäubchen, um den Insekten das Achtungszeichen für die Einflugschneise in die Lippenblüten zu geben. Und die geflügelte Zunft fliegt reichlich ein. Glücklicherweise erblüht die Bartblume erst ab September. Die Blütenfülle mit ihren nährenden Insektenpollen hat am Anfang des Herbstes schon spürbar abgenommen.

Die Blätter selbst haben eine Besonderheit: Sie duften aromatisch. Den Läusen gefällt das nicht und sie verduften.

Der elegante Halbstrauch ist sommergrün und wird rund 70 cm hoch. Er wächst sportlich aufrecht. Die Zweige des Strauches tragen eine hauchdünne Flaumschicht. Das schützt den Strauch vor Austrocknung. Er wird als trockenheitsverträglich und anspruchslos beschrieben. Das kann ich bestätigen. Er sollte lieber trocken als zu feucht stehen, allerdings windgeschützt. Auch Winterschutz lege ich um den Wurzelbereich, da er Bodenfrost nicht gut verträgt. Kalkhaltiger, auch saurer Boden bekommt ihm gut.

Meine Bartblume steht schon am zweiten Standort. Der erste war sehr trocken, was eine schnelle Verholzung und einen Kleinwuchs zur Folge hatte. Der Blüte hatte es wenig geschadet. Jetzt steht die Pflanze im Mittelbeet nahe der Fetthenne, auch mal bei Tagetes, aber auch neben Rose und Segge, die alle die volle Sonne genießen. Normale Wassergaben tragen zum gesunden Aufrechtwuchs bei.

Nach einem Rückschnitt im Frühjahr eine Handbreit über dem Boden treibt die Pflanze mit frischen Trieben wieder gut aus, also am diesjährigen Holz. Sie lässt sich den Sommer über Zeit, Kompaktheit zu gewinnen, nur die olivenfarbenen schlanken Blätter markieren dann frischgrün ihren Standort.

Für die gesamte Erscheinung nehme ich gern den botanischen Namen mit Herkunft „Kew“ Garden an. Es ist eine sehr alte Sorte. Sie ist aber auch eine Kreuzung, die für unsere Regionen mit prognostizierten Winter angepasst ist. Auch das „Blue“ ist sehr gerechtfertigt, ich würde dem nur noch ein „Magic“ hinzufügen.



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