Kaukasus Vergiss - Gartensinn

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Kaukasus-Vergissmeinnicht
Botanisch: Brunnera macrophylla
      
Es fühlt sich sehr wohl bei uns. Es kuschelt sich unter der starken dunkelrotlaubigen Strauchrose „Gran Amore“. Jeden Spätherbst geht es in den Winterschlaf. Jeden Frühling lugt es erst zart mit grünen Spitzen hervor. Dann schiebt es stetig seine Blätter hinein in die noch kühle Welt. Im Mai ist seine große Zeit gekommen: Es blüht.

Anders als die heimischen Vergißmeinnicht-Arten mit flauschigen Blättern sind seine Blätter rau. Sie fühlen sich eher wie feinkörniges Sandpapier an. Sie müssen so sein, denn sie kommen aus dem West-Kaukasus, dem Land der riesigen Berge. An ihren Ausläufern wachsen die Wiesenhänge. Den hohen Elbrus habe ich besuchen dürfen, das Pflänzchen am kristallkalten See habe ich nicht gesehen. Dennoch hat es die lange Reise zu mir angetreten und wird dafür als „Jack Frost“ benannt.

Die Blätter sind herzförmig, nicht langspitzig, und sie sind schmuck gemustert: Zwischen den dunkelgrünen Blattadern verteilt sich cremefarbenes Hell und bildet eine winzige Landkarte von Blattadern. Silbrig wie der Schnee auf den Kaukasusgipfeln wirkt dieser ganz besondere Laubmantel. Zu Recht heißt es auch „Silberblättriges“.

Wenn dann die Blüten aufbrechen, tanzen sie an Stielen, die sich über den Blättern bis rund 30 cm erheben. Sie sitzen als weitflächige Dolden. Erst da erkennt man eine gewisse Ähnlichkeit zum Vergißmeinnicht, dem in unserem Land Märchen und Lieder gewidmet wurden.
Die Blüte dauert rund einen Monat, also von Mai bis Juni. Dann zupfe ich die verblühten Stängel ab und erfreue mich an das auffällige Blattmuster der Pflanze. Lässt man ihr den Raum, breitet sie sich rund 30 cm aus. Wird sie zwischen anderen Stauden gepflanzt, behauptet sie sich, bleibt aber kleiner.
Bei mir bilden das aparte weißgrüne Kaukasusvergißmeinnicht und die große stolze tiefrot blühende Gran Amore ein Superteam, jedes Jahr aufs Neue.


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