Margeriten
Botanisch: Leucanthemum
Besonderheit: Insektenmagnet (Bienenpflanze, Schmetterlingspflanze)
Sie sehen aus wie die schönen Schwestern der Kamillen, wie deren Kulturform. Tatsächlich sind sie auch ein Korbblütler. In ihrem botanischen Namen klingt das „Leuchten“ „leucanthemum“, wofür sie bewundert werden. Das Weiß der Blüten bestätigt ihre Leuchtkraft, erst recht, wenn die Staude vielfache Blütenstiele ausbildet. Sie scheinen anspruchslos zu sein, solange wie sie sich in der Sonne aalen können. Dennoch darf ich ihren Durst nicht vergessen und gieße sie jeden Tag. Man sagt, sie sollen jeden Monat gedüngt werden.
Die unansehnlichen abgeblühten Köpfe entferne ich. Vor Wind schützen sie die höheren Stauden und Gräser, in die sie sich hineinkuscheln können. Bis der Herbst beginnt, schauen die langstieligen Schönheiten neugierig in die Gartenwelt, als wenn sie sich immer neue Partner auserwählen möchten. Da sie alle drei Jahre umgesetzt werden sollen, erkunde ich mit ihnen, welche Gemeinschaften ihnen am meisten zusagen. Dieses Jahr sind es die Rosen und der Lauch, voriges Jahr waren es die Glockenblumen. Es bleibt spannend. Auf jeden Fall lieben sie es gesellig. Ihre Horste leuchten besonders auf, wenn ich sie zu anderen Pflanzengruppen setze. Dann scheinen sie sich gegenseitig anzufeuern, indem sie den weißen Strahlenkranz zum Leuchten anzuknipsen. Aber auch in Gemeinschaft anderer Hochstieliger versprechen sie, gute Partner zu sein. Der Lauch punktet mit den vielen Lauchröhren, wenn die Margerite ihre neuen Generationen von Blütenköpfen nachschiebt. Jeder trägt seinen Teil zum Gartenbild bei.
Für uns Menschen ist das Bild perfekt, wenn die sonnengelbe Mitte von den weißen Zungenblüten eingefasst wird. Die Bienen lieben die gelben Röhrenblüten im Zentrum. Allerdings, die Läuse lieben sie auch. Als schwarze Punkte kleben sie unterhalb der Blüten im Verbund.
Sei`s drum. Ich weiß es. Ich toleriere es. Die Margeriten auch.