Hibiskus
Botanisch: Hibiscus syriacus „Ardens“
Besonderheit: Insektenweide
Diese ästhetisch wachsenden Sträucher werden auch Echter Roseneibisch oder Garteneibisch oder Straucheibisch oder einfach Hibiskus genannt. Sie sind Malvengewächse.
Wegen ihres Namens fragte ich mich, woher diese Wohlgeformten kommen: „syriacus“. Denkste! Kein Syrier, es ist ein Asiate. Jedoch, jedoch, welcher Syrier mag ihn so lieb gewonnen haben, dass er ein kleines Pflänzchen aus Indien bzw. China im Koffer trug? Die Araber brachten ihn jedenfalls vor rund 400 Jahren nach Europa.
Heute stehen sie bei mir an drei verschiedenen Stellen in meinem Garten. Sie sind von mir geprüft und als flexibel befunden. Sowohl pralle Sonne vor der Holzwand, als auch Halbschatten neben der Feige und den Rosen sind für die Hibiskusstauden aushaltbar. Auf rund 2 Meter bis 2,5 Meter Höhe muss ich mich einstellen. Jetzt sind sie noch verhaltene 1,50 Meter hoch.
Sie sind von edler Form. Ihre schlanke Silhouette hübschen sie noch einmal mehr durch die sommergrünen eichenlaubähnlichen geschlitzten Blätter auf.
Im Spätsommer reifen an den Zweigenden die Blüten aus. Dann fordern sie meinen Besuch. Jeden Tag, spätestens jeden zweiten Tag, vergeht eine Blüte. Der Strauch streckt sie mir entgegen, damit ich sie ihm abzupfe. Tue ich es nicht, legt sich die Blüte um sich selbst zusammen und fällt als Krumpel mit Deckel, wie eine feucht gewordene Kreppbastelarbeit, ab. Geht auch.
Im Winter ist es still um die Sträucher. Ich könnte sie übersehen, wenn ich aber genauer hinschaue, bilden sie schon an den schlank nach oben gestreckten Zweigen übersichtlich und akkurat verteilt die Knospenknollen.
Die Blüte folgt dem Namen Roseneibisch. Sie zeigt ihre Namensverwandtschaft mit Rosen oder Malven. Wenn die Knospen aufbrechen, weiß ich warum. Sie ähneln den Rosenblüten, stehen diesen in ihrer Schönheit nicht soweit fern. Sie sind je nach Sorte gefüllt oder einfach. Immer aber haben sie ein interessantes Zentrum. Sie sind die Spätentwickler, blütenmäßig gesehen. Ab Juli öffnen sie ihre Knospen, dann, wenn viele Rosen schon ruhen. Sie warten halt ab, damit ihren Blüten die besondere Beachtung gezollt wird. Meine Hibiskus-Sorten haben helle und dunkel violette Blüten, gefüllte und einfache. Eine Weiße sollte auch darunter sein. Die hat sich aber den Scherz erlaubt, an dem einem Strauch sowohl weiße als auch lila Blüten tragen zu wollen. Den Insekten ist es egal. Sie lassen sich von jeder Blüte anlocken.
Die Blüten erscheinen am diesjährigen Holz. Wenn ein Rückschnitt gegen das innere Verkahlen angedacht wird, schneidet man im sehr zeitigen frostfreien Frühjahr. Wobei ich bei dem symmetrisch ästhetischen Aufbau meiner jungen Sträucher noch gar nicht schneiden musste.
Damit sie gut weiterblühen, versorge ich sie im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger. Auch regelmäßige Wassergaben, vor allem bei extremer Hitze, müssen sein. Bei Regen erschlaffen die Blüten. Da aber regelmäßig neue nachgeschoben werden, finde ich dies nicht tragisch. Die doppelt gefüllte aus der Chiffon-Serie, die „Blue Chiffon“, ist stabiler.
Winterschutz habe ich ihnen bis jetzt nicht gewährt. Sie stehen etwas geschützt vor einer Holzwand oder neben hohen Sträuchern. Vielleicht reicht ihnen das. Ausfälle hatte ich bisher nicht. Nur Einfälle. Wenn ich der Sträucher im unwahrscheinlichen Fall überdrüssig werde, kann ich sie ausgraben und ihre Wurzeln verwenden. Deren Inhaltsstoff Schleim ist bei Atemwegserkrankungen und Verdauungsproblemen hilfreich. Auch als Auflagen bei Hautreizungen. Besser wäre allerdings dafür die Heilpflanze Echter Eibisch.
Da ich die Schönheiten aber nicht ausbuddele, schenken sie mir jedes Jahr ihre Blüten als Augenschmaus.